Jesuiten missionieren in der Nichtwelt

Second Life sei ein Land, das missioniert werden müsse, findet ein besonders unerschrockener Jesuit.

Der Theologe und Jesuit Antonio Spadaro veröffentlichte in der römischen Ordenspublikation "La Civilta Cattolica" einen Artikel, in dem er seine Glaubensbrüder dazu auffordert, sich dem Cyberspace zu stellen und auch dort das Wort Gottes zu verbreiten.

Allerdings warnt er seine Schäflein vor erschreckenden Begegnungen. In Second Life sei die "erotische Dimension sehr präsent", man können dort für seinen Avatar bequem neue Genitalien erwerben, um damit für jede erdenkliche Form erotischer Stimulation offen zu sein. Das kann natürlich auf jemanden, der womöglich seine eigenen Genitalien nur unter Schuldgefühlen anschaut, zunächst verwirrend wirken.

Der typische Geek mag diesen Vorstoss des Geistlichen ablehnen, aber ich möchte zu bedenken geben, dass gerade eine digitale Sandkiste wie Second Life eine Plattform für die eigenwilligsten Ideen darstellt. Auch wenn ich selbst die weltanschauliche Orientierung des Herrn Spadaro für kompletten Humbug halte, unterstütze ich aus basis-demokratischen Gründen seine Idee. Antonio! Pronto! [fe]

Reuters

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