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Australier sahnen Millionen für WiFi-Technik ab
Ja, das staatliche australische Forschungsinstitut CSIRO hat die technischen Grundlagen für 802.11a, g und n wirklich gelegt und sogar schon lange ein Patent dafür in den USA – Ehre, wem Ehre gebührt. Daher konnte die Organisation mit Vergleichsverhandlungen nun 123 Millionen Euro einnehmen.
Die »Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation« (CSIRO) in Australien veröffentlichte nun, dass man über 200 Millionen australische Dollar, umgerechnet 123 Millionen Euro oder 184 Millionen US-Dollar, durch außergerichtliche Vergleichsvereinbarungen rund um seine WiFi-Patente gemacht hatte.
In Patentstreitigkeiten mit 14 der weltgrößten Technologiefirmen hatte sich die CSIRO zunächst aufgerieben, doch die meisten Angeklagten sehen mittlerweile ein, dass die Technik hinter WiFi tatsächlich in Australien erfunden wurde. Mit den meisten hat man sich nun auf Lizenzzahlungen geeinigt. CSIRO glaubt aber, dass noch weit mehr Unternehmen davon Gebrauch machen. Mit den Vergleichen ist nun aber genug Geld in der Kasse, um Anwälte in weiteren Fällen bezahlen zu können.
»Wir werden Firmen, die derzeit Geräte mit 802.11a, g oder n verkaufen, darauf drängen, mit uns für eine Lizenzvereinbarung Kontakt aufzunehmen«, erklärt CSIRO-Öffentlichkeitsmann Nigel Poole.
Er erzählt, dass verschiedene Firmen von sich aus und völlig freiwillig auf die CSIRO zukamen, um Gerichtsstreitigkeiten zu vermeiden und die Technik der Australier zu lizenzieren.
Das wirtschaftliche Ergebnis brachte nun die von der australischen Regierung bezahlte Forschungseinrichtung dazu, endlich eine Auszeichnung für die wissenschaftlich, kommerziell und juristisch aktiven WLAN-Teams der CSIRO zu verleihen. Ob die »medal for research achievement« nur eine Ehrenbekundung für den technischen Fortschritt ist oder sich auch finanziell bei den Entwicklern bemerkbar macht, ließ Poole offen. Die Medaillen wurden gestern am 14.10. in Melbourne verliehen.
Schon im November 2006 entschied ein Richter in Texas, USA, dass die CSIRO tatsächlich die Patente innehat. Intel und Dell reichten damals Gegenklage ein – erfolglos. Im Juni 2007 errang die CSIRO einen Sieg im Kampf gegen den japanischen Hersteller Buffalo Technologies. Danach reichte man Klage gegen 3Com, Accton, Asus, Belkin, D-Link, Fujitsu, Marvell (Produzent für Apples Ipod), Nintendo, SMC und Toshiba ein.
Sowohl HP, Apple, Intel, Dell, Microsoft als auch Netgear gelang es nicht; mit ihren Gegenklagen das CSIRO-Patent ungültig zu machen. Die australische Forschungseinrichtung konnte nachweisen, dass sie die Meilensteine für WiFi gesetzt hatte – und schloss schließlich Vergleichsvereinbarungen mit einigen wichtigen Namen in der IT ab: HP, Dell, Intel, Microsoft, Asus und Fujitsu waren dabei. Nun einigte man sich auch noch außergerichtlich mit Nintendo, Toshiba, Netgear, Buffalo, D-Link, Belkin, SMC, Accton und 3Com. µ
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L’Inqs:
Erste Patentklage um WLAN-Technik
Erste Gegenklagen
CSIRO
Die WLAN-Entwickler und ihre Medaillen