Ein Quäntchen Entspannung in der Quantenkontrolle?

Österreichische Forscher können den Quantenzustand nun auf Picosekunden genau steuern. Damit sei nun mehr Kontrolle in optoelekronischen Chips möglich.

Nun gut, »optoelektronisch« ist eigentlich falsch. Jetzt soll es nur noch optisch funktionieren.

Das Team um Dr. Thomas Fromherz vom Linzer Institut für Halbleiter- und Festkörperphysik hat in der Wissenschaftszeitschrift »Physical Review Letters« einen Artikel veröffentlicht, der zeigt, wie sich Lichtquanten (also Zustände der Lichtteilchen) schneller steuern lassen. Um es in einfachen Worten auszudrücken: Statt die einkommenden optischen Signale per Chips in elektrische Signale zu wandeln, können sie nun direkt im Chip manipuliert werden.

Damit entstünde der Computer der Zukunft, übertreibt das Magazin »Die Presse«. Was die Forscher tatsächlich herausgefunden haben ist, wie sie die Spannung und Entspannung der Quanten schneller verändern können - und diese Geschwindigkeit haben sie verdoppelt. Statt Elektronen könnten jetzt also auch Lichtteilchen (Photonen) in Computern und Chips transportiert und verarbeitet werden - und nicht nur in Glasfaser-Verbindungskabeln weitergeleitet.

Das Projekt zur theoretischen Lösung eines bekannten Problems ist Teil des Spezial-Forschungs-Bereichs »InfraRed Optical Nanostructures« des Wissenschaftsfonds FWF, in dem zehn Gruppen aus Österreich und Deutschland mit Silizium-Germanium-Verbindungen forschen. Deren Nanostruktur soll den Einsatz optoelektronischer Chips ermöglichen.

Unsere britische Inquirer-Kollegin Sylvie Barak nahm in schönstem Englisch die Quanten und die Entspannungszustände zusammen und meinte. »There’s a quantum of solace in that, for sure«. Den Übersetzern unter den Lesern bleibt überlassen, ob Sylvie damit ein Quäntchen oder eine ganze Menge Entspannung meinte. Für unsere Überschrift jedenfalls hat das Quäntchen gereicht. µ

Physical Review Letters
Institut für Halbleiter- und Festkörperphysik
Die Presse
TheInquirer UK
Wissenschaftsfonds FWF

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