Wachstumsbranche: Fraud-as-a-Service

In Krisen wie diesen haben Statistiker Hochkonjunktur. Beneidenswerte 66 Prozent Wachstum für das letzte Geschäftsjahr melden die Erbsenzähler leider für die Branche der Abzocker. Und wir reden ausnahmsweise nicht von Banken.
Die Zahl der globalen Phishing-Attacken steigerte sich um Zweidrittel auf 135.426 voneinander unterscheidbare Fischzüge. Dies ergaben die frisch abgeschlossenen Untersuchungen der Marktforscher von RSA Security, etwas wuchtig “Anti-Fraud Command Center Phishing Trends Report” betitelt. Darin haben sie auch die Vorkommnisse nach Ländern aufgeschlüsselt: Am stärksten unter Feuer stand Großbritannien mit 40 Prozent aller Versuche, gefolgt von den USA mit 37 Prozent. Auf Platz 3 folgte Italien mit 10 Prozent. Die übrigen Industrienationen lagen alle im Bereich von 1 bis 2 Prozent. Bei der Analyse, über welche ISPs oder Hosting-Dienstleister die Angriffe ausgesendet wurden, ergibt sich ein anderes und unerwartetes Bild: Nicht etwa Nigeria führt hier, sondern die USA mit 60 Prozent. Platz 2 (Trommelwirbel): Deutschland mit 7 Prozent.
Als kleine Beruhigungspille konnte RSA mitteilen, dass sich die Phising-Welle gegen Jahresende wieder etwas abschwächte und der Dezember ein ziemlich ruhiger Monat war. Aber die Wirtschaftskrise wird das illegale Business “Fraud-as-a-Service” (z.B. angebliche freie Online-Dienstleistung, kostenlose Malware-Updates, die keine sind) weiter am Leben erhalten, warnt RSA-Europamanager Andrew Moloney. Insbesondere, da Firmen, die in finanziellen Schwierigkeiten stecken, weniger Aufmerksamkeit der Sicherheit (insbesondere ihrer Kunden) schenken.
(rm)

RSA Security

Anti-Fraud Command Center Phishing Trends Report (PDF)

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