Facebook beglückt Marketinghansel mit Ihren Daten

Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr: Die persönlichen Informationen von gut 150 Millionen Nutzern, darunter 2 Millionen Deutsche, geraten in die Hände hungriger Werber.

Wer einen Facebook-Account besitzt, darf sich innerlich wohl schon mal auf mehr Werbung und SPAM einrichten. Vor allem aber auf eine irritierend persönliche Ansprache, denn die Absender werden manchmal mehr über Sie wissen als Nachbarn oder Arbeitgeber. Und Absender können große multinationale Konzerne sein, denn sie beschäftigen jene Marketing-Dienstleister, die von Facebook die riesige PI-Datenbank gegen Gebühr anzapfen dürfen. Die Sammlung enthält auch Angaben über Familienstatus, sexuelle Ausrichtung sowie etliche Telefonnummern der Facebook-Freunde, so dass auch Callcenter bald ziemlich wespig werden dürften.
Randi Zuckerberg, globale Marketingchefin von Facebook und Schwester von Mark, verriet, dass die Konzerne überglücklich waren über die Chance, die riesige Datensammlung künftig aktiv nutzen zu können. Kein Ton über die Proteste der Nutzer.
Bislang hatte das soziale Netzwerk nicht viel Erfolg beim Verkauf von Online-Werbung. Marktforscher eMarketer sagte jüngst voraus, dass der US-Werbeumsatz von Facebook gerade um 20 Prozent auf unter 200 Millionen Dollar fällt. Die Freunde zu verkaufen, dürfte lukrativer sein. Wie viele Silbertaler dieser Verrat genau einbringt, darüber schweigen sich die Zuckerbergs gepflegt aus. (rm)

Telegraph

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