Nächstes Krisenopfer: Jetzt säuft Hitachi ab

Japans größter Elektronikkonzern warnte eben gerade, dass es im laufenden Geschäftsjahr einen Rekordverlust von umgerechnet etwa 6 Milliarden Euro geben könnte. Die Job-Axt wird schon geschärft.

Die Kombination aus Verkaufsrückgang, einem ziemlich starken Yen (belastet die Exporterlöse) und den heftigen internen Kosten aus der Restrukturierung lassen den Japanriesen in einem Meer aus Roten Zahlen versinken. In Sachen Konzernumbau hat der drittgrößte Festplattenhersteller der Welt noch vor, bis März nächsten Jahres unprofitable Geschäftsbereiche zu verlassen, die ein oder andere Fabrik zu schließen und so viel Ordnung in den Laden zu bringen, dass pro Jahr 200 Milliarden Yen (rund 1,7 Milliarden Euro) Kosten eingespart werden. Das wird wohl auch bedeuten, Mitarbeiter zu entlassen. Wie viele dran glauben müssen, da hält sich die Konzernführung noch bedeckt. Auswahl haben sie genug, beschäftigen sie doch weltweit rund 400.000 Menschen, die nun anfangen, zu zittern.
“Seit November haben sich die wirtschaftlichen Bedingungen mit beispielloser Geschwindigkeit verschlechtert”, konstatierte heute Hitachi-Chef Kazuo Furukawa. Vor kurzem war das Unternehmen noch davon ausgegangen, einen leichten Gewinn von bis zu 130 Millionen Euro einfahren zu können. Ende März ist das laufende Geschäftsjahr um. Da bleibt kaum Zeit, das 6-Milliarden-Loch noch zu stopfen.
Den heimischen Konkurrenten geht es kaum besser: Sony, Toshiba und Fujitsu Ltd. kündigten verlustreiche Geschäftsabschlüsse an. NEC will gar 20.000 Mitarbeiter entlassen. Zusätzlich sollen Toshiba und NEC nun überlegen, ihre Halbleiterproduktionen zu vereinen. (rm)

Reuters

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