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Der Macworld-Blues
Die neue Ära hat begonnen. Phil Schiller zelebrierte eine Keynote anstelle von Steve Jobs, der dabei ist, seine Hormone ins Gleichgewicht zu bringen. Und nebenbei, ich verabschiede mich vom deutschen Inquirer nach gut 3000 Postings.
Statt schwarzem Rolli trug Apples Marketingchef blaues Hemd zur Jeans und demonstrierte mit seiner fülligen Figur, dass er jedenfalls nichts die geringsten Probleme mit Gewichtsverlust hat. Er ließ zuerst die Bilder neuer Apple Stores in Peking, München und Australien vorbeiziehen und erklärte, es sei eine unglaublich aufregende Zeit bei Apple. Er könne sich einfach keine Firma mit einem so schönen Laden vorstellen.
Drei Neuigkeiten werde es diesmal geben, kam er dann gleich zur Sache. Es konnte also mühelos mitgezählt werden bis zum “one more thing”, wenn es denn kommen sollte. Er schickte auch voraus, dass es um den Mac gehen werde.
Neuigkeit eins, das rundumerneuerte kreative Paket Ilife ‘09. Als besondere Sensation für die Fanbasis versprach Schiller eine treffsichere Gesichtserkennung in Iphoto, um nie wieder selbst alle Fotos durchgehen und kennzeichnen zu müssen.
Neuigkeit zwei, Iworks gibt es ebenfalls neu und zugleich als Iworks.com. Das ähnelt nicht von ungefähr Google Docs und ist ein weiterer Versuch Apples mit Cloud Computing. Zumindest scheint die Firma aus ihren Erfahrungen mit Mobile Me gelernt zu haben und bietet Iworks.com zunächst als offene Beta an, will den Dienst erst später mit einem Preisschild versehen.
Enttäuscht wurde, wer ein Feuerwerk neuer Hardware erwartet hatte. Schiller konnte lediglich das fällige Macbook Pro mit 17-Zoll-Display als Neuigkeit drei hochhalten, das in seinen Spezifikationen weitgehend dem aktuellen 15-Zoll-Modell entspricht. Besonderheit ist ein fest eingebauter Akku auf Lithium-Polymer-Basis, der durch seine eigenständige Bauweise erheblich mehr Leistung bei gleichem Gewicht bringen und damit für bis zu 8 Stunden Laufzeit gut sein soll. Und noch ein Gewichtsproblem: Der feste Einbau des Akkus – nicht vom Benutzer austauschbar – war laut Schiller erforderlich, um das Gewicht zu halten.
Eine Zugabe gab es immerhin, Itunes bald ganz ohne digitales Restriktionsmanagement. Schiller versprach 8 Millionen DRM-freie Songs im Itunes-Store ab sofort, demnächst 10 Millionen. Im Gegenzug ließ sich Apple von den Plattenfirmen zu gestaffelten Preisen von 0,69 / 0,99 / 1,29 $ überreden, vermutlich mit einer deutlichen Tendenz nach oben.
Die Schiller-Show zur Macworld wirkte insgesamt eher müde, nicht nur der fehlenden echten Sensationen wegen. Die üblichen Zillionen von Gerüchten, wie sie vor jeder anstehenden Apple-Veranstaltung zirkulieren, erwiesen sich ganz überwiegend als haltlos oder zumindest verfrüht. Auch das revolutionäre Macbook Wheel wurde nicht verkündet, aber das ist eine ganz andere Geschichte.
Bevor ich’s vergesse: Ich bin dann mal weg. Nach 3074 Beiträgen, die hier erschienen, für ein wenig mehr work-life balance. Dies war nach einigen Jahren harter Schreibschichten mein letzter regulärer Beitrag für den deutschen Inquirer. Einige meiner Postings erschienen unter den schönen Namen Ricky R. Rottweiler und Nik Huber-Pöldl, was aufmerksamen Lesern wie staanniiee natürlich nicht entgangen ist.
War ‘ne schöne Zeit. Und hört sich am schönsten auf, wenn es grade am schönsten ist. Vielleicht gibt es hier ab und an noch einen Gastbeitrag von mir. Und habe ich schon meine eigenen Blogs teczilla.de und xoomix.de erwähnt?
(bk)