Sodom und Gomorrah in MySpace

Sich über den Sittenverfall der nachwachsenden Generation zu beklagen, ist eine noble abendländische Tradition. Kein Wunder, dass Jugendforscher auch bei MySpace fündig werden.

Auf 54 Prozent der öffentlich zugänglichen Accounts plaudern Teenager in MySpace aus, wie sie es denn so haben mit Sex, Drogen und Gewalt - offenbar ohne auch nur einen einzigen Gedanken daran zu verschwenden, wer das alles mitlesen könnte.

Dieses Resultat haben US-Wissenschaftler hochgerechnet, die sich 500 willkürlich ausgewählte MySapce-Profile von 18-Jährigen genauer angesehen haben. 41% prahlten mit Drogenmissbrauch, 24% ließen wissen, wie es um ihr Sexualleben bestellt ist, und 14 Prozent erzählten von Gewalttaten.

Als die Forscher in einer zweiten Studie 190 MySpace-Usern, deren Verhalten als riskant eingestuft wurde, Rat und Tat unter dem Pseudonym “Dr. Meg” anboten und einen Link zu einer Site mit Informationen über Geschlechtskrankheiten anboten, ließ sich umgehend ein Effekt erzielen: Der größte Teil der User hatte Belastendes aus seinem Profil entfernt.

Was immerhin zeigt, dass die Jugend zwar sittenlos, aber lernfähig ist. [gk]

Sydney Morning Herald

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