Nokia: Doch keine Gratismusik

Was denn nun? Eigentlich wollte Nokia den Dienst Comes With Music als Gratis-Angebot vermarkten - jetzt wird daraus ein Eiertanz. Aus Angst vor Musikindustrie und Netzbetreibern?

Der für die Markteinführung verantwortliche Nokia-Mitarbeiter Tom Erskine ist offenkundig ein großer Freund der Haarspalterei: Bei Nokia gebe es keine Gratis-Musik, wurde er nicht müde, auf der EconMusic-Konferenz in London zu verkünden. Sondern sie sei “einbegriffen”, was ein wichtiger Unterschied sei.

Was der Mann damit meint, ist, dass man für die Geräte mit dem Dienst mehr zahlt als für solche ohne ihn. Mit dem Begriff “Einmalzahlung” wolle man Comes With Music vermarkten, nicht mit “Gratis”.

Das wirkt nicht so, als sei Nokia wirklich Herr im eigenen Laden - dass der Hersteller auch keine Zahlen dafür vorlegt, welche Umsätze und welcher Marktanteil angestrebt werden, unterstreicht den Eindruck, als sei man sich der eigenen Sache gar nicht so sicher. Auch der Hinweis darauf, dass ja auch viele Netzbetreiber eigene Angebote haben und man schließlich auf sie angewiesen sei, fehlte in Erskines Ausführungen nicht.

Klingt nicht sehr selbstbewusst - mehr wird man im Weihnachtsgeschäft sehen, wenn Nokia eine große Marketingkampagne starten will. [gk]

Washington Post

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