Chinesen basteln eigenen Quad-Core

Nächstes Jahr soll der Godson-3 die Computerszene in Asien aufmischen.

Nicht etwa eine Halbleiterschmiede, sondern eine Lehranstalt (Institute of Computing Technology der Chinese Academy of Sciences) steht Pate für das ambitionierte Projekt. Godson-3 basiert auf 65nm-Technologie und ist die dritte Generation der Dragon-Prozessor-Familie. Da es sich bei dem Quad-Core-Modell natürlich nicht um eine x86-Architektur handelt, werde diese emuliert, um auch die Software des Westens darauf laufen lassen zu können. Dadurch wird der Godson-3 natürlich eingebremst und kann mit seinen direkten x86-Konkurrenten nicht mithalten. Immerhin habe er aber schon modernes Power-Management erhalten und könne Taktfrequenz drosseln oder einzelne Cores abschalten.
Der späte Einstieg Chinas in die Prozessor-Entwicklung ist direkte Schuld der Amerikaner, die durch ihre Exportregulationen verboten hatten, die neuesten CPU-Generationen nach China auszuführen. Dadurch entschied sich die Regierung in Peking vor Jahren dafür, Steuervergünstigungen für Prozessorfertigung auszurufen und seine Forschungseinrichtungen in diese Richtung zu animieren. Daher seien die Dragon-CPUs zunächst mal für den Eigenbedarf gedacht. (rm)

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