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MEPIS auf einem Compaq nx6110 - WLAN verwenden
Bei dieser interessanten Sache handelt es sich um die Art und Weise der Verwendung der internen WLAN-Karte. Bisher und auch beim Start von Windows wird das WLAN-Modul des Notebook permanet eingeschaltet. Erkennbar ist dies an der kleinen blauen Lampe links oberhalb der Tastatur.
Leuchtet die Lampe signalisiert sie, das WLAN Modul ist aktiviert. Leuchtet sie nicht, signalisiert sie den deaktiven Zustand des WLAN-Modul.
Nachdem das frisch installierte MEPIS gestartet ist leuchtet die WLAN-Lampe nicht. Nachdem der WLAN-Zugang zu einem Accesspoint konfiguriert ist und das Netzwerk mit WLAN verwendet wird sieht die Sache mit dieser blauen Kontrolllampe etwas anders aus als bisher gewohnt.
Man kann beim gestarteten MEPIS nicht davon ausgehen, daß die blaue Lampe den generellen Aktivierungszustand des WLAN-Modules des Notebook signalisiert. Denn, nur bei Datentransfer leuchtet die blaue Kontrolllampe je nach Transfervolumen mehr oder weiniger intensiv. Bei einem größeren Download beispielsweise leuchtet sie permanent und signalisiert so die Aktivierung des WLAN-Modules.
Wenn ich nun davon ausgehe, das beim Notebook Compaq nx6110 die blaue WLAN-Lampe den Aktivierungszustand des WLAN-Modules signalisiert so bedeutet dies, daß bei nicht leuchtender Lampe das Modul inaktiv ist und somit auch keinen Strom verbraucht.
Bei MEPIS also ein idealer Zustand hinsichtlich des akkueffizienten Arbeiten mit einem Notebook.
Es geht auch anders - so wie gewohnt?
Bei den für die WLAN-Karte des nx6110 bei MEPIS zur Verfügung stehenden Kernelmodulen gibt es 2 Module.
- bcm43xx
- ndiswrapper
Standardmäßig, also nach einer frischen Installation, wird das Modul bcm43xx von MEPIS verwendet.
Wenn man nun für die WLAN-Karte in diesem Notebook das Kernelmodul ndiswrapper verwendet, sieht die Sache etwas anders aus: Das gestartete System aktiviert das WLAN-Modul permanent.
Wenn ich nun wieder von meiner Annahme ausgehe, daß eine permanent leuchtende blaue Kontrolllampe auch die permanente Aktivierung des WLAN-Modules signalisiert, so bedeutet dies im Gegensatz zur ersten Variante die unter enegieökonomischem Gesichtspunkt schlechtere Variante - es wird von der WLAN-Karte permanent Strom verbraucht.
Man kann mit dem WLAN-Schalter das WLAN-Modul des Notebook ausschalten. Nach dem Auschalten steht sofort die Netzwerkkarte wlan0 nicht mehr dem System zur Verfügung. Ein erneutes Einschalten des Modules aktiviert wlan0 wieder, aber nicht vollständig. Erst ein Neustart des Netzwerkes mit
/etc/init.d/networking restart
aktiviert wlan0 vollständig.
Kernelmodul ndiswrapper aktivieren
Das Modul kann einfach mit
modprobe ndiswrapper
geladen werden. In diesem Zusammenhang muss aber das Laden des Modules bcm43xx unterbunden werden. Dies erreicht durch bearbeiten der Datei /etc/modprobe.d/modprobe.conf, in dem man dieses Modul blacklisted.
Das Modul bcm43xx sperren:
# if you have a bcm wireless chip, you may need to blacklist one of these
#blacklist ndiswrapper
blacklist bcm43xx
oder wenn doch wieder das Modul bcm43xx verwendet werden soll dann ndiswrapper sperren:
# if you have a bcm wireless chip, you may need to blacklist one of these
#blacklist ndiswrapper
blacklist bcm43xx
Nachdem das Modul ndiswrapper aktiviert wurde hat die WLAN-Netzwerkkarte die Bezeichnung wlan0. Diese Bezeichnung wird vom Modul vorgegeben und muss im Zusammenhang mit ndiswrapper als Bezeichnung zwingend verwendet werden. Jetzt muss also die Karte wlan0 konfiguriert werden.
Netzwerkkarten konfigurieren
Nach dem nun das WLAN-Netzwerk mit wlan0 aktiv ist kann/muss man die Konfiguration dauerhaft speichern. Dafür wird die Datei /etc/network/interfaces bearbeitet. Beispiel einer solchen Datei:
# /etc/network/interfaces -- configuration file for ifup(8), ifdown(8)
#
# If you are using the MEPIS network configuration for kernel 2.6.15 and above
# DO NOT use this file to define wireless options
#
#mapping hotplug
#script echo
auto lo
iface lo inet loopback
# DO NOT EDIT BELOW THIS LINE
auto eth0
allow-hotplug eth0
iface eth0 inet static
address 192.168.1.160
netmask 255.255.255.0
broadcast 192.168.1.255
gateway 192.168.1.1
auto eth1
allow-hotplug eth1
iface eth1 inet static
address 192.168.1.161
netmask 255.255.255.0
broadcast 192.168.1.255
gateway 192.168.1.1
#auto eth2
#allow-hotplug eth2
#iface eth2 inet dhcp
# address 192.168.79.1
# netmask 255.255.255.0
# broadcast 192.168.79.255
# gateway 192.168.79.1
#auto ath0
#allow-hotplug ath0
#iface ath0 inet dhcp
# address 192.168.1.163
# netmask 255.255.255.0
# broadcast 192.168.1.255
# gateway 192.168.1.1
auto wlan0
allow-hotplug wlan0
iface wlan0 inet static
address 192.168.1.160
netmask 255.255.255.0
broadcast 192.168.1.255
gateway 192.168.1.1
# DO NOT EDIT ABOVE THIS LINE
Da eth0 und wlan0 nicht gleichzeitig verwendet werden, können beide die gleiche IP haben. Sollte man jedoch noch zusätzlich mit einer PCMCIA-WLAN-Karte arbeiten kann es sein, das zeitgleich zur internen WLAN-Karte eth0 doch wlan0 verwendet wird - die IP's muss also Jeder selbst festlegen.
Als Ergänzung zu dieser Datei werden in der Datei /etc/mepis-network/wireless/default die WLAN-Parameter der/die Karte/Karten dauerhaft gespeichert.
Problem
Es kann die Situation eintreten, daß im Notebook beide Netzwerkkarten aktiviert sind. In diesem Fall kann es ein kleines Problem mit dem Routing geben. Dies kann dann so aussehen:
route
Kernel IP Routentabelle
Ziel Router Genmask Flags Metric Ref Use Iface
192.168.1.0 * 255.255.255.0 U 0 0 0 eth1
192.168.1.0 * 255.255.255.0 U 0 0 0 eth0
default 192.168.1.1 0.0.0.0 UG 0 0 0 eth0
default 192.168.1.1 0.0.0.0 UG 0 0 0 eth1
Mit dieser Konstellation wird vermutlich keine Verbindung zum Internet möglich sein, es sei denn der Browser verwendet zur Internetverbindung einen IP-konfigurierten Proxy. Man kann das selbst mit einem ping auf google schnell testen - wird nicht funktionieren. Ein ping auf eine IP im lokalen Netzwerk, z. Bsp. 192.168.1.1 funktioniert. Ein
ifconfig eth1 down
beseitigt das Problem. Danach sollte das Routing so aussehen:
route
Kernel IP Routentabelle
Ziel Router Genmask Flags Metric Ref Use Iface
192.168.1.0 * 255.255.255.0 U 0 0 0 eth0
default 192.168.1.1 0.0.0.0 UG 0 0 0 eth0
Ãœbrig bleibt an dieser Stelle, dies dauerhaft zu speichern oder dem System mitzuteilen, welche Netzwerkkarte man gerade oder bevorzugt verwenden möchte.
Einfachste Lösung zum Festlegen der bevorzugten Netzwerkkarte wäre, die Datei /etc/network/interfaces entsprechend zu bearbeiten
#auto eth1
allow-hotplug eth1
iface eth1 inet static
address 192.168.1.161
netmask 255.255.255.0
broadcast 192.168.1.255
gateway 192.168.1.1
und damit den Fokus bei der Verwendung der Netzwerkkarten auf die WLAN-Karte zu setzen.
Eine andere Lösung, eine bestimmte Netzwerkkarte beim Booten des Systems zu aktivieren oder nicht zu aktivieren ist die Verwendung des Tool's "mutilities" in der Shell als root.
Fazit meiner Beobachtung bei MEPIS
Die interne WLAN-Karte des nx6110 kann mit 2 Kernelmodulen verwendet werden. Wer sein nx6110 oft im Akkubetrieb nutzt, für den wird sich die Frage nach dem zu verwendenden Kernelmodul schon stellen. Denn die WLAN-Karte ist eine der Komponenten im Notebook, deren Strohmverbrauch man nicht unbeachtet lassen sollte, wenn man lange Akkulaufzeiten anstrebt.
- Die energiesparende Variante arbeitet mit dem Kernelmodul bcm43xx.
Googelt man nach der Verwendung der Broadcom-Karte, so findet man momentan kaum erklärende Hinweise im Zusammenhang mit dem Kernelmodul bcm43xx für diese Karte. - Die energieverschwendende Version arbeitet mit dem Kernelmodul ndiswrapper.
Googelt man nach der Verwendung der Broadcom-Karte, so wird man von Seiten mit Hinweisen von ndiswrapper erschlagen.
MEPIS Runleveleditor
Um mit dem WLAN arbeiten zu können muss ein Dienst Namens wlan gestartet werden. Nur mit dem gestarteten Dienst wlan wird beim Booten von MEPIS die WLAN-Karte inititialisiert.
Man kann den Dienst wlan als aktiven Dienst permanent speichern. Am einfachsten verwendet man dafür in der Shell das Tool
sysvconfig
Damit wird der Runleveleditor von MEPIS gestartet.
Außerdem können Startdienste mit dem Tool service aktiviert oder deaktiviert werden.
Anmerkung:
Hat man das Programm wifi-radar installiert gibt es bei den Diensten einen zu startenden Dienst wifi-radar. Diesen Dienst sollte man erst dann zum Start permanent aktivieren, wenn bei der Verwendung des Programmes wifi-radar eine korrekte Konfiguration zu mindestens einem WLAN-Netzwerk erfolgt ist und man mit dieser Konfiguration in diesem Netzwerk arbeiten kann - also eine authentifizierte Verbindung zu einem Accesspoint möglich ist.
Im anderen Falle kann es sein, das der aktivierte Dienst wifi-radar derart Probleme bereitet, daß beim Booten von MEPIS die WLAN-Karte mit falschen WLAN-Parametern initiiert wird. In dieser Situation sucht man vergeblich die Ursache und kommt nicht so schnell auf die Ursache mit dem gestarteten Dienst wifi-radar.
MEPIS und WLAN - was nicht funktioniert
Nach wie vor kennt auch MEPIS kein wirklich umfassend verwendbares Tool mit GUI, mit dem man einfach und unkompliziert Netzwerkkarten mit Profilen verwalten kann. Kann ein Tool Profile verwalten, so können damit keine WLAN-Karten mit WPA konfiguriert werden - "wlassistant". Kann ein Tool Profile verwalten und auch WLAN-Karten mit WPA konfigurieren, dann arbeitet es derart fehlerhaft das man es nicht verwenden kann - "wifi-radar". Das Tool knetworkmanager funktioniert nicht und das in einer Art, daß ich nicht mal die gedachte Funktionsweise erraten kann. Das Tool "knetswitch" beherrscht Profile, kann aber nicht mit WPA umgehen. Zu guter Letzt noch der "kwifimanager" - arbeitet perfekt mit Profilen. Kwifimanager kann aber nur WLAN-Karten verwalten und diese leider nur mit WEP konfigurieren.
MEPIS und WLAN - positiv
Mit SimplyMEPIS kann man für eine Broadcom WLAN-Karte wahlweise die Kernelmodule ndiswrapper und bcm43xx verwenden.
Aber:
Das Kernelmodul bcm43xx benötigt zur korrekten Funktion der WLAN-Karte die Firmware und an dieser Stelle hat man bei MEPIS die Hausaufgaben erledigt - die von bcm43xx benötigte Firmware wird mit dem Kernelmodul zusammen installiert (auch die anderer Karten).
Im Gegensatz dazu verwenden zwar einige andere Distributionen das Kernelmodul bcm43xx, liefern aber die dazu gehörende Firmware nicht. So ist man gezwungen, sich mit dem Tool "fwcutter" die Firmware selbst zu erstellen [1]. Beispiel einer solchen Distribution mit fehlender "bcm43xx - Firmware" ist Xubuntu.
Apropos Ubuntu
Mit MEPIS hat man sich nicht all zu weit von Ubuntu entfernt, wie ein Blick in die Paketquellen von
synaptic
zeigt.
Links
Ubuntu Forum - How to: Broadcom Wireless cards [1]
- Blog von quiptime
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