Zensur: Das Web wird immer stärker gefiltert

Die "Opennet Initiative" hat sich das Online-Geschehen in 40 Ländern näher angeschaut. Bedenkliches Ergebnis der Studie: Regierungen gehen immer stärker dazu über, Dokumente und Diskussionen ihres Online-Volkes zu überwachen und zu filtern.

Gerade, wenn es um Politik, Menschenrechte, Sex, Religion oder militärisches geht, treten wenigstens 26 Nationen kräftig auf die Meinungsfreiheits-Bremse, warnt Studien-Autor Ron Deibert, Professor für Politwissenschaften an der Uni Toronto. Unter den üblichen Verdächtigen sind natürlich wieder Iran, China und Saudi Arabien. Aber auch Syrien, Tunesien, Vietnam, Usbekistan, Oman und Pakistan finden sich auf der unrühmlichen Liste weit oben.
Die Akteure tendieren Richtung Echtzeit-Filterung, wobei die Aktivitäten rund um Wahlen besonders stark seien, um die jeweilige Opposition zu bremsen. Auch werden immer seltener einzelne Homepages geblockt, sondern gerne ganze Info- und Kommunikations-Netzwerke wie YouTube, Skype oder Google Maps.
Eine Ausnahme bildet der Mittlere Osten, wo gerne auch internationale Nachrichten weggefiltert werden - wie auch Porno- oder Glücksspiel-Anbieter. Süd-Korea kontrolliert die nordkoreanischen Webseiten, selbst in Jordanien, Marokko und Singapur fallen manche Adressen der Schere zum Opfer. Erstaunt waren die Kanadier, dass Russland, Venezuela, Ägypten, Hong Kong, Israel und Irak solche Anstalten offenbar unterlassen. Dagegen wird in den USA und Europa durchaus gefiltert - zum Beispiel nach Glücksspiel und Markenrechtsverletzungen.
(Nick Farrell/rm)

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